"Was hattest du an?" - das ist eine Frage, die Betroffenen von sexualisierter Gewalt nach wie vor viel zu oft gestellt wird. Die Frage enthält dabei den impliziten Vorwurf, dass die Opfer solcher Straftaten "selber schuld" wären. Die gleichnamige Wanderausstellung "Was hattest du an?" zeigt darum seit 2021 Kleidungsstücke, die denen ähneln, welche die Betroffenen der Gewalttaten zum Zeitpunkt des Übergriffs getragen haben. Ein Ziel der Ausstellung ist es zu sensibilisieren, dass ein Übergriff niemals von Betroffenen ausgeht und sie somit keine Schuld trifft.
Gemeinsam mit der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wollen wir die Ausstellung nun auch in Pankow zeigen. Dies soll etwa im Rahmen der von der BVV Pankow bereits im November 2022 beschlossenen Veranstaltungsreihe zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erfolgen. So wollen wir für eine stärkere Aufklärung über die Thematik sexualisierte Gewalt sorgen.
„Sexualisierte Gewalt ist nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema. Viele Betroffene reden aus Scham oder der Angst, nicht ernstgenommen zu werden, nicht über ihre Erlebnisse und bitten auch nicht um Hilfe“, erklärt Denise Bittner, Vorsitzende der CDU-Fraktion Pankow. „Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, mehr Verständnis für die Betroffenen zu schaffen und ihnen zu zeigen: Wir glauben euch und wir stehen auf eurer Seite!“
"Viel zu oft wird den Betroffenen von sexualisierter Gewalt indirekt die Schuld zugeschoben", kritisiert Helene Bond, Sprecherin für Gleichstellung der Pankower Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. "Da heißt es dann: 'Waren Sie betrunken?', 'Wie viele Sexualpartner hatten Sie schon?' oder eben auch 'Was hattest du an?' Eine solche Unterstellung von 'Schuld' der Opfer durch Kleidung oder Verhalten ist inakzeptabel. Die Opfer sind nie schuld an sexuellen Übergriffen - schuld ist immer der Täter.“