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„Erinnerung durch Begegnung”:(Digitales) Gedenkformat der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer im
Bezirk Pankow

26. Juni 2025

Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, sich anlässlich des ersten Todestages von Margot
Friedländer am 9. Mai 2026 ein innovatives und würdiges Erinnerungsprojekt am
Beispiel der bereits bestehenden Hologramme[1],im öffentlichen Raum Pankows zu initiieren, um die Erinnerungen an den Holocaust auch für künftige Generationen zu bewahren. Dazu soll sich der Bezirk Pankow an den Berliner Senat wenden, mit dem Ziel den Staatsminister für Kultur
und Medien für ein gemeinsames Projekt zu gewinnen, um Margot Friedländer als
eine der bekanntesten Holocaust–Überlebenden, im Bezirk ihrer letzten
Ruhestätte, angemessen zu gedenken.

Dies sollte würdig in Zusammenarbeit mit der Margot-Friedländer-Stiftung, mit
Bildungs- und Kultureinrichtungen im Bezirk geschehen und ein angemessener Ort
gefunden werden.

Das Bezirksamt möge in diesem Zusammenhang prüfen, ob eine Finanzierung, inklusive
derer für mögliche laufenden Kosten durch die Stiftung „Erinnerung,
Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), die Bundeszentrale für politische Bildung,
der Lotto-Stiftung Berlin oder auch auf europäischer Ebene über das
EU-Kulturförderprogramm „Creative Europe“, möglich ist.

Begründung:

Margot Friedländer war eine der bekanntesten Holocaust-Überlebenden Deutschlands – und
eine unermüdliche Mahnerin für Erinnerung, Verantwortung und Humanität. Zwar
wurde sie nicht im Bezirk Pankow geboren, doch liegt sie auf dem jüdischen
Friedhof in Berlin-Weißensee begraben.

Damit sollte es uns als Bezirk Pankow in besonderem Maße Pflicht und Ehre sein, ihr
vor Ort zu gedenken. Statt eine Straße oder einen Platz nach ihr zu benennen,
soll ein Gedenkformat gefunden werden, das ihrer Person und ihrem Verständnis
von einer lebendigen Erinnerungskultur gerecht wird.

Es gibt bereits Projekte, wie die KI-Zeitzeugen-Installation der USC Shoah
Foundation[2] oder inBerlin-Babelsberg[3].Dadurch soll ein lebendiges Denkmal geschaffen werden, das weit über die Person Margot Friedländers hinausgeht und insbesondere junge Menschen anregen soll, sich zu informieren und zu erinnern. Dieses Projekt könnte ein Pilotprojekt
sein, lebendiges Gedenken an die Shoa im öffentlichen Raum zu initiieren, vom
Bezirk begleitet, mit dem Ziel die lokale Erinnerungskultur zu fördern.

[1]https://www.yadvashem.org/de/education/newsletter/10/holograms-and-remembrance.html

[2] https://sfi.usc.edu/dit

[3]https://www.filmuniversitaet.de/artikel/detail/erinnerungen-fuer-morgen