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Namensschilder für die Buchholzer Plätze Kamisardenplatz, Navarraplatz,
Hugenottenplatz

21. September 2022

Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin möge beschließen:

Das Bezirksamt wirdersucht, am Kamisardenplatz, am Navarraplatz sowie auf dem Hugenottenplatz Namensschilder aufzustellen und die Plätze für die Bevölkerung besser erkennbar zu machen.

Begründung:

Durch das Edikt vonPotsdam im Jahr 1685 wurde durch die Ansiedlung von Hugenottenfamilien auf dem Gebiet der Siedlung Buchholz eine „französische Kolonie“ gebildet. 1687 ließen
sich die ersten zehn Bauern- und sechs Gärtnerfamilien aus Frankreich nieder.

Bereits ein Jahr später haben sich über 80 Siedler in Buchholz niedergelassen. Ab etwa 1750 bürgerte sich der Name Französisch-Buchholz ein und zwischen 1817 und 1913 trug der Ortsteil offiziell den Namen Französisch-Buchholz. Auf Anregung regionaler Vereine und von Bewohnern des Ortsteils wurde durch Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Pankow der Ortsteil am 30. Mai 1999 erneut in Französisch-Buchholz umbenannt. Auf der Gedenktafel zur Wiederbenennung heißt es: „Im Bewusstsein unserer deutsch-französischen Tradition eines fruchtbaren Zusammenwirkens in Toleranz und gegenseitiger Achtung steht dieser Name für das Verbindende, das Historische und das Neue.”

Zahlreiche Straßen sind nach den hugenottischenGründervätern benannt. Wie groß die Identifikation der Bewohner Französisch-Buchholz` mit der Geschichte des Ortsteils ist, zeigen zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen, aber auch jüngst die große Betroffenheit, als die historischen Erbbegräbnisstätten der Gründerfamilien auf dem städtischen Friedhof IX
teilweise zerstört wurden.

Die nach den historischen Bezügen benannten Plätze “Kamisadenplatz”, “Navarraplatz” und “Hugenottenplatz” befinden sich zentral im Ort, sollten als diese deutlich kenntlich sein und damit zu einer noch stärkeren Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Ortsteil, aber zur geschichtlichen Bildung von Gästen beitragen.


In allen digitalen Formaten sind die Plätze zwar geführt, aber physisch weist nichts auf den Namen hin. Die Kosten eines Schildes sind überschaubar, der Mehrwert zur Orientierung umso größer. Auch für die Orientierung ortsfremder Menschen sind solche Namensschilder vorteilhaft bzw. dringend nötig. Die drei Plätze sind nach der Hugenottischen Geschichte des Ortsteils benannt und Bestandteil des öffentlichen Lebens in Französisch Buchholz. Schon von daher
sollten sie kenntlich gemacht werden.