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West-Nil-Virus und West-Nil-Fieber in Pankow

Kleine Anfrage vom 27.05.2022

27. Mai 2022

Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten:

Bayern ist bereits ein Hotspot für das West-Nil-Virus. Nun breitet sich dieses auch im Osten Deutschlands aus. Über den Grund dafür rätseln die Forscher noch. Eine Mückenexpertin ruft die Bevölkerung auf, die Wissenschaft bei der Erforschung der Gefahren zu unterstützen.

Ein Surren, ein kleiner Piks, und dann oft tagelanges Jucken - mit frühlingshaftem Wetter sind auch die Mücken wieder unterwegs. Meist ist das nur lästig, in seltenen Fällen können Mückenstiche auch krankmachen: Seit einigen Jahren ist bekannt, dass heimische Stechmücken den Erreger des West-Nil-Fiebers übertragen können. Der Osten ist neben Bayern Hot-Spot für die Verbreitung. Warum, wissen wir noch nicht‘, sagte Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg (Märkisch-Oderland). […] Ursprünglich kommt das West-Nil-Virus vor allem in wärmeren Regionen der Erde vor. Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) hatten allerdings heimische Hausmücken bereits als Überträger des Erregers identifiziert. Das Virus kann in Stechmücken überwintern. „Je wärmer es dann wird, umso besser können sich die Krank-heitserreger weiterentwickeln“, erläutert Werner. Meistens wird eine Infektion nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gar nicht bemerkt, einige Infizierte litten an grippeähnlichen Symptomen. Schwere Verläufe des West-Nil-Fiebers sind demnach selten, können aber tödlich enden. In Deutschland werden Fälle beim Menschen nach RKI-Angaben seit 2019 registriert. Es sei damit zu rechnen, dass sich der Erreger in Deutschland weiter etabliert.“ 

(Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/West-Nil-Virus-breitet-sich-in-Deutsch-land-aus-Neben-Bayern-nun-auch-Ostdeutschland-Hotspot-article23321425.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

1. Welche Informationen liegen dem Bezirksamt Pankow zu dem West-Nil-Virus vor?

Informationen zu Erregern, Infektionen und Ausbrüchen erhält das Gesundheitsamt aus mehreren Quellen. Als wichtigste Quellen sind die epidemiologische Wochenübersicht (EpiInfo) des Landes Berlin, herausgegeben von der Fachgruppe Surveillance und Epidemiologie von Infektionskrankheiten am Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo), die Seiten des RKI mit den anhängenden Informationen aus den epidemiologischen Bulletins, Fachzeitschriften und Fortbildungs-veranstaltungen zu nennen.

Siehe auch Antwort zu Frage 2.2.

Link zur epidemiologischen Wochenübersicht: https://www.berlin.de/lageso/ge-sundheit/infektionskrankheiten/berichte-veroeffentlichungen/wochenberichte/

2. Stellt das Bezirksamt Pankow Informationen zum West-Nil-Virus zur Verfügung?

Das Gesundheitsamt Pankow stellt aktuell keine Informationen zum West-Nil-Fieber zur Verfügung.

2.1. Wenn ja, welche

2.1.1 den Ärzten?

2.1.2 den Bürgern?

2.2. Wenn nein, warum nicht?

Bis dato sind im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes Pankow noch keine Fälle bekannt geworden. Bürgeranfragen oder Anfragen von Ärztinnen und Ärzten hierzu gab es bis dato nicht. Sofern ein Bedarf erkennbar wird, wird das Gesundheitsamt entsprechende Informationen zur Verfügung stellen.

3. Wie kontrolliert das Bezirksamt Pankow die West-Nil-Fieber-Fälle?

Es besteht nach § 7 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) und nach § 22 Transfusionsgesetz eine Meldepflicht für den direkten oder indirekten Erregernachweis (Arbovirus-Erkrankungen). Über diese Angaben erfährt das Gesundheitsamt von gesi-cherten Erkrankungen.

4. Welche Empfehlungen spricht das Bezirksamt Pankow den infizierten Bürgern aus?

West-Nil-Fieber wird symptomatisch behandelt. Es gibt keine spezifische antivirale Therapie. Betreuung, Therapieempfehlungen und Abklärung von Komplikationen liegen in der Hand des behandelnden Arztes. Das Gesundheitsamt betreut keine er-krankten Patienten.

5. Wie erfolgt die Datenweitergabe des Bezirksamts Pankow an übergeordnete Stellen, wie z.B. an das Robert Koch-Institut?

Bei Erregernachweis erfolgt die Weiterleitung der Daten anonymisiert an des RKI.